Technologiegiganten schließen sich zusammen: Microsoft und Nvidia investieren 15 Milliarden US-Dollar in die Zukunft der Anthropic-KI
Zusammenfassung
Microsoft und Nvidia haben am 18. November 2025 eine strategische Investition in Höhe von insgesamt bis zu 15 Milliarden US-Dollar in das AI-Start-up Anthropic angekündigt. Dabei hat Nvidia bis zu 10 Milliarden US-Dollar zugesagt, während Microsoft bis zu 5 Milliarden US-Dollar investieren wird. Als Teil der Vereinbarung hat Anthropic versprochen, Rechenkapazitäten im Wert von 30 Milliarden US-Dollar bei Microsoft Azure zu kaufen.
Details der Investitionsvereinbarung
Die drei Parteien veröffentlichten die Ankündigung dieser strategischen Partnerschaft am 18. November 2025 gleichzeitig auf den offiziellen Blogs von Microsoft, Nvidia und Anthropic. Bloomberg berichtete, dass die Ankündigung um 18:59 Uhr Ostküstenzeit erfolgte.
Laut den Bedingungen des Vertrages wird Anthropic sein Claude AI-Modell auf der Microsoft Azure-Plattform ausbauen und 30 Milliarden US-Dollar an Azure-Rechenkapazität kaufen, sowie einen Vertrag für zusätzliche Rechenkapazität von bis zu 1 Gigawatt abschließen. Die Berechnungen werden anfangs durch Nvidia's Grace Blackwell- und Vera Rubin-Systeme bereitgestellt.
Dies markiert die erste tiefe technologische Zusammenarbeit zwischen Nvidia und Anthropic. Beide Seiten werden in Design und Ingenieurwesen zusammenarbeiten, um Anthropics Modelle hinsichtlich Leistung, Effizienz und Gesamtkosten zu optimieren, während zukünftige Nvidia-Architekturen speziell für Anthropics Workloads optimiert werden.
Unternehmensbewertung und Markteinfluss
Insider berichten, dass die Investition die Bewertung von Anthropic auf etwa 350 Milliarden US-Dollar treibt, was einen erheblichen Anstieg gegenüber dem Wert von 183 Milliarden US-Dollar im September darstellt. Dies macht Anthropic zu einem der wertvollsten Unternehmen weltweit.
Hinsichtlich der Marktreaktionen fiel der Aktienkurs von Nvidia leicht, während der Technologie-Sektor allgemein unter Druck stand, und der Aktienkurs von Microsoft um etwa 2,5 % sank, trotz zunehmender Diskussionen über eine KI-Blase auf Wall Street.
Bedeutung der strategischen Partnerschaft
Microsoft hat seine bestehende Partnerschaft mit Anthropic erweitert. Kunden des Microsoft Foundry werden Zugang zu Anthropics fortschrittlichen Claude-Modellen, einschließlich Claude Sonnet 4.5, Claude Opus 4.1 und Claude Haiku 4.5, erhalten. Diese Partnerschaft macht Claude zum einzigen Modell, das bei den drei großen Cloud-Service-Anbietern (Amazon, Google und Microsoft) verfügbar ist.
Microsofts CEO Satya Nadella sagte in einem Video: "Wir werden zunehmend gegenseitige Kunden sein. Wir werden Anthropics Modelle nutzen, sie werden unsere Infrastruktur nutzen, und wir werden gemeinsam Märkte erschließen, um unseren Kunden den Nutzen von KI zu ermöglichen."
Nvidias CEO Jensen Huang betonte, dass er begeistert sei von Anthropics pionierhafter Arbeit in Sachen KI-Sicherheit und den Fortschritten bei Claude Code.
Branchenkontext
Anthropic wurde 2021 von ehemaligen OpenAI-Mitarbeitern gegründet und positioniert sich als Priorisierung der Sicherheit in der KI-Entwicklung. Sein Flaggschiff-Produkt ist der Claude-Chatbot und die Familie von Modellen.
Trotz der neuen Partnerschaft betont Anthropic in einem Blog-Beitrag, dass "Amazon weiterhin der Haupt-Cloud-Service-Anbieter und Trainingspartner von Anthropic" sei.
Microsoft hat seit 2019 mehrere Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert und hält derzeit etwa 27 % an OpenAIs profitorientiertem Geschäft, was etwa 135 Milliarden US-Dollar wert ist. Die Partnerschaft mit Anthropic zeigt, dass Microsoft bemüht ist, seine Abhängigkeit von einem einzelnen KI-Partner zu reduzieren.
Marktanalyse
Seit dem Erscheinen der ersten Version von ChatGPT Ende 2022 haben Konkurrenten in der Technologiebranche, darunter Amazon, Meta und Elon Musks xAI, mehrere Milliarden US-Dollar in den Bereich Künstliche Intelligenz investiert.
Analysten weisen darauf hin, dass dieses Muster der kreisförmigen Investitionen Besorgnis erregt. Gil Luria, Analyst von D.A. Davidson, sagte: "Das Hauptmerkmal dieser Partnerschaft ist, die Abhängigkeit der KI-Wirtschaft von OpenAI zu reduzieren. Microsoft entscheidet sich, nicht von einem einzigen führenden Modellunternehmen abhängig zu sein. Nvidia, die in gewisser Weise auch von OpenAIs Erfolg abhängig ist, hilft nun dabei, eine breitere Nachfrage zu schaffen."
Jacob Bourne, Analyst von eMarketer, kommentierte: "Diese Investitionen spiegeln wider, wie sich die KI-Branche um wenige Schlüsselakteure konsolidiert."